Montag, 2. November 2009

Zur Gesundheit!


Informationsüberblick des Auswärtigen Amts
Grippe in der Ukraine
Zusammengefaßter aktueller Stand: 01.11.2009 – 13.00 Uhr

29.10.2009, 16.00 Uhr, Auf der Homepage des ukr. Gesundheitsministeriums wurden folgende Zahlen veröffentlicht:
In den drei westukrainischen Oblasten Ivano-Frankiwsk, Lemberg und Ternopil sind insgesamt 37923 Personen an Grippe erkrankt, davon sind 951 im Krankenhaus und 30 verstorben. Weiterhin hat das ukrainische Gesundheitsministerium auf seiner Homepage am 30.10.2009 folgende Angaben des Gesundheitsministers veröffentlicht: Das Institut für Epidemiologie und Infektionserkrankungen hat 22 Proben von Erkrankten untersucht. 11 Untersuchungsergebnisse ergaben Grippe Typ A und davon 7 A/H1N1-California. Die Experten des Viruslabors des Gesundheitsministeriums haben 8 andere Proben untersucht. Vier davon ergaben Grippe A/H1N1-California (Eine Probe davon war von einem Verstorbenen). Anmerkung: "A/H1N1- wird auch als "Schweinegrippe" bezeichnet.

31.10.2009, an Grippe erkrankt in der gesamten Ukraine: 164.000 Personen (davon 48.700 in Lemberg, 29.600 in Ternopil, 17.600 in Ivano-Frankiwsk, aber auch im Osten der Ukraine, Donezk 15.000 und Charkow 10.200). Davon im Krankenhaus: 5239. Davon verstorben: 39 (alle aus den westlichen Oblasten der Ukraine, so zB. 14 Verstorbene in Lemberg, 13 in Ternopil und 6 in Ivano-Frankiwsk).

Einschätzung der Krankheitsschwere
Auszug aus der Homepage des Robert Koch Instituts: "Nach Einschätzung der WHO vom 16.10.2009 verursacht die Neue Influenza nach wie vor in den meisten Fällen milde Krankheitsverläufe ohne Komplikationen und mit vollständiger Genesung. Besorgniserregend ist aber der schwere und bei der saisonalen Influenza so nicht bekannte Verlauf bei einer geringen Anzahl von Fällen, der zu beatmungspflichtiger, intensivmedizinischer Betreuung und zu Todesfällen insbesondere auch in jüngeren Altersgruppen führt.
Obwohl das Risiko eines schweren Verlaufs für bestimmte Personengruppen deutlich erhöht ist, können auch gesunde junge Erwachsene sehr schwer erkranken."

Beschluss Nr.1152 vom 30.10.2009des Ministerkabinetts der Ukraine:
Der Beschluss besteht aus 18 Punkten von denen 4 wesentlich sind:
"1. Ab 30.10.2009 wird im Hoheitsgebiet der Ukraine die höchste Stufe der Gefahr der Verbreitung der Grippe A/H1/N1/California/04/09 ausgerufen, und die Durchführung jeglicher Massenveranstaltungen verboten.
2. Ab 30.10.2009 wird für 3 Wochen die Quarantäne in den Gebieten Winnyzja, Wolhynien, Transkarpatien, Iwano-Frankiwsk, Lwiw, Riwne, Ternopil, Chmelnyzky und Czernowitz angeordnet.
3. Die Forderungen des Gesundheitsministeriums in den Bereichen Prophylaxe und Kampf gegen die Ausbreitung der pandemischen Grippe sind von allen Einrichtungen des Gesundheitswesens, Unternehmen, Institutionen und Organisationen unabhängig von deren Eigentumsform verbindlich umzusetzen.
4. Das Ministerium für Bildung und Wissenschaft und andere Behörden der Exekutive, die Bildungseinrichtungen verwalten; der Ministerrat der Autonomen Republik Krim, die Gebietsverwaltungen sowie die Stadt-verwaltungen von Kiew und Sewastopol müssen ab dem 2. November 2009 für drei Wochen Ferien in allen Bildungseinrichtungen unabhängig von deren Eigentumsform anordnen und Vorschuleinrichtungen für Kinder schließen."

Der Botschaft liegt die Übersetzung des Erlasses Nr. 996 vom 30.10.2009 des Ministeriums für Bildung und Wissenschaft der Ukraine vor, der sich auf den o.a. Ministerkabinettsbeschluss Nr. 1152 bezieht. Im Erlass wird die Einstellung des Lehrbetriebs... an Bildungsstätten in der gesamten Ukraine für drei Wochen beginnend ab 31.10.2009 angeordnet.

Anmerkung zum Begriff Quarantäne:
Nach Kenntnisstand der Botschaft wird in der ukrainischen Sprache das Wort "Karantin", das ins Deutsche mit dem Wort "Quarantäne" übersetzt wird, bereits verwendet, wenn -wie im vorliegenden Fall geschehen- Bildungs-einrichtungen für einen bestimmten Zeitraum geschlossen werden. Die Botschaft hat bisher keine offiziellen Hinweise erhalten, dass im vorliegenden Fall von den Behörden Maßnahmen im Sinne des deutschen Wortes "Quarantäne" - also z.B. Isolierung von Personen, Transportmitteln und Gebäuden oder Regionen ergriffen worden sind. Die deutsche Honorarkonsulin in Lemberg hat der Botschaft am 31.10.-9.30 Uhr mitgeteilt, dass von einer Quarantäne im deutschen Sinn keine Rede ist.

Prophylaxe:
Die Vertrauensärztin der Botschaft hat mitgeteilt, dass insbesonder die Salbe "Oxolyn" (in der Ukraine zugelassen) und ein Mundschutz sinnvoll sein können. Man kann ersatzweise aber eine elastische Binde anfeuchten und um Mund und Nase binden. Der mehrlagige Stoff erfüllt die gleiche Funktion wie ein Mundschutz.

Impfstoffe
In der Ukraine sind nach Kenntnisstand der Botschaft keine Impfstoffe gegen Schweinegrippe erhältlich. (Tamiflu ist in UA zugelassen und vielleicht noch erhältlich).
Nach Auskunft der Vertrauensärztin der Botschaft dürfen Arzneimittel in der und in die Ukraine nicht per Post verschickt werden. Die persönliche Einfuhr zum persönlichen Gebrauch sei jedoch erlaubt.
Der Botschaft liegen Informationen vor, dass in den westlichen Landesteilen Mundschutz und weitere Vorsorgemittel wie die Salbe "Oxolyn" ausverkauft sein sollen. Aus Kiew wird berichtet, dass Mundschutzmasken... ausverkauft sind.
Eine Versorgung der deutschen Bürger in der Ukraine mit Medikamenten und Impfstoffen ist leider nicht möglich.
Nach Auskunft der ukrainischen Regierung ist, bzw. Wird, eine Versorgung der gesamten Bevölkerung mit allen erforderlichen Medikamenten....sichergestellt.

Na denn, zur Gesundheit!

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