Montag, 21. Dezember 2009

Was speisen Götter?


Ambrosia?
Manna?
Nektar?
Nein!
Götterspeise!

Es gab Zeiten, in denen ich mir aus Deutschland immer mal etwas leckeres mitbringen ließ, Leckereien, die es hier nicht oder nur schwer zu bekommen gab. Unter anderem auch Götterspeise. Von Kind an war ich von dem süßen, glitschig-wabbelnden Etwas begeistert.

Eine Serie von Dokumentationen im ukrainischen Fernsehen weckte seit diesem Jahr in mir die vitale Neugier, mehr über das zu erfahren, was ich denn so esse. An dieser Stelle gleich meine Hochachtung dafür, dass so etwas überhaupt offen im Fernsehen gezeigt werden kann! (Ehrlich gesagt, würde ich heute wesentlich ruhiger leben, wenn ich meine Neugier unterdrückt hätte!)

„Qualitätssiegel“ titelte eine Serie, in der alle möglichen Lebensmittelbereiche von einem unabhängigen Institut untersucht wurden. Parallel zu den Ergebnissen wissenschaftlicher Analysen wurden auch die Meinungen der Verbraucher erfragt. Als erschreckend aufschlussreich erwiesen sich die Ergebnisse der Wissenschaftler, die zum Teil bestätigten, dass mit Hilfe einer bunten Werbewelt eigentlich nur (Ernährungs-)Müll verkauft und gegessen wird.
Wohl als zwingende Folge dieser Größtenteils beunruhigenden Ergebnisse wurden einzelnen Themen ganze Sendungen in Spielfilmlänge gewidmet. (Dazu später mehr!)

Als Folge für mich und meine Familie stellten wir eine Liste der Produkte auf, die noch mehr oder weniger ohne unmittelbare Gefahr für Leib und Leben genießbar sind. Seither ist einkaufen gar nicht mehr so einfach und immer irgend wie von einem unterschwelligen schlechten Gewissen begleitet.

Nun habe ich die kleingedruckte Inhaltsangabe der Götterspeise studiert, analysiert und anschließend die nicht mehr schwere Entscheidung getroffen, den „Lebensmittel“-Müll einfach zum anderen Müll zu werfen.

Würden Sie, zum Beispiel, eine Mischung aus E104, E110, E122, E131, E297, E330, E337, E407, und Zucker, das alles in Wasser aufgelöst, essen? Wenn Sie schon mal Götterspeise gegessen haben, dann anworten Sie mit ja.
Sind Sie inzwischen Allergiker? Nein? Dann haben Sie aber Glück gehabt!

Ich, jedenfalls, bin mir jetzt sicher, dass Götter diese Speise nicht zu sich nehmen!