Samstag, 9. Oktober 2010

Kurz und gut

Ein schlichtes Motto für meine Fotofilme.
Inzwischen sind bei mir über 20 der Filme zu verschiedenen Themen entstanden.

Es wäre an der Zeit, sie alle auf DVD herauszubringen. Aber wer kauft heute schon noch Kunst? Und so werfe ich meine Perlen hier kostenlos vors Publikum, (allerdings in komprimierter Form, was sich durch einen kleinen Verlust an Synchronität ausdrückt).


Dienstag, 20. Juli 2010

Saure-Gurken-Zeit


Warum fällt die Saure-Gurken-Zeit immer in das Sommerloch?
Warum ist das Sommerloch angeblich (nachrichten-)leer, obwohl man es doch mit allen möglichen Nachrichten, zum Beispiel über das Wetter, stopfen könnte?
Fragen, Fragen...

Also Gurken haben nun mal Saison im Sommer. Deshalb kann man mit Recht etwas über sie schreiben. Zum Beispiel ein Rezept, wie man sie zubereitet:
- 1 kg kleine Gurken, möglichst unbehandelt und trotzdem sorgfältig gewaschen
- Knoblauch, Zwiebeln, Dill, Pfefferkörner, Gewürznelken, Lorbeerblätter, Zucker, Blätter von schwarzen Johannisbeeren und Sauerkirschen
- Gurken mit den Gewürzen in einer grossen Schüssel vermengen, mit einem flachen Teller beschweren, dann abgekochtes Salzwasser (etwa 50gr Salz pro Liter) darüber giessen, bis alles von der Sole bedeckt ist.
- Nach 3 Tagen haben die Gurken durchgezogen. Für ganz Eilige kann man die Gurken leicht einritzen oder in Stücke schneiden. Dann sind sie ab dem zweiten Tag bereits zu geniessen.
Guten Appetit!

Und wer nach der Mahlzeit die wahre Antwort über die Herkunft der Bezeichnung „Saure-Gurken-Zeit“ weiss, soll sich melden!

Samstag, 8. Mai 2010

SONDERANGEBOT!















Füllmaterial für Sandkästen auf Kinderspielplätzen
in ausgewogener Mischung:
Flusssand, Meersand, Split, Kies, Erde, Staub,
Hunde- und Katzenexkremente,
nicht näher bestimmte organische Materialien,
Zigarettenkippen und –asche,
Kronkorken, Dosenverschlüsse, Glasscherben,
Kaugummi, Kleinverpackungen, Plastikkleinteile
Einwegspritzen komplett, gebraucht.

Kubikmeterweise für Selbstabholer billigst abzugeben!

Mittwoch, 14. April 2010

Stadt der Katzen

Attribute hat Jalta nicht wenige, aber eines noch nicht: „Stadt der Katzen“. Was die Eulen für Athen, sind die Katzen für Jalta. Man braucht sie nicht hinzutragen, denn es gibt genügend davon vor Ort. Und nicht nur Hauskatzen, verwöhnt von Frauchen und Dosenfutter mit naturidentischem Kaviararoma. Es sind vor allem die Hof- und Straßenkatzen, die verwildertern und heimatlosen, die das Stadtbild prägen. Früher wurden sie zusammen mit den herrenlosen Hunden aufgefangen und „beseitigt“, bestenfalls als Futter für den Zoo verwertet. Heute gibt es die „Arche“, ein privat initiiertes Tierheim mit reichlich beschränkten Mitteln, aber reichlich guten Vorsätzen. Sie kann natürlich nur eine recht bescheidene Tierzahl aufnehmen, sie medizinisch untersuchen, sterilisieren und nach Genesung wieder auf freie Pfote setzen. Aber auch tierliebe Menschen kümmern sich um die Streuner direkt auf der Straße und füttern sie. Dafür sorgen die Katzen mit ihrer bloßen Anwesenheit, laut Aussage des Gesundheitsamts, dafür, daß sich die Zahl der Mäuse und Ratten in der Stadt in Grenzen hält. Sie haben also ihr „Hoheslied“ verdient. Miau!

Dienstag, 6. April 2010

Film ab!

Anachronismus pur!

Gerade erst ist der Osterhasi mit seinen nicht abgelieferten Eiern um die Ecke gewetzt und schon soll Nikolausi vor der Tür stehen?

Es sind aber tatsächlich nur noch 8 Monate bis St.Nikolaus. Also freuen Sie sich an der Vorfreude!

Sonntag, 28. März 2010



Vorhang auf zur Premiere!

An alle Schauspieldirektoren, Intendanten, Dramaturgen und Theaterfachleute:
Sie suchen den passenden Stoff für Ihre nächste Deutschlandpremiere?
Suchen Sie nicht weiter! Sie haben ihn hier gefunden!

Stück 1: „Papa, Mama, Kind“
Ein „Fall für zwei“ führt die „Mutter“ mit der „Tochter“ zusammen. Die bisher einander fremden Frauen gehen vorsichtig auf Tuchfühlung und versuchen, auch mit Tricks, sich kennenzulernen. Während die Beiden sich auf die Ankunft „Papas“ vorbereiten, werden ihre Doppelleben Schritt für Schritt aufgedeckt: bürgerliches Alltagsleben am Tag, „Spezialaufträge“ nachts.
Dann ein vollkommen unerwarteter Überschlag der Ereignisse: Spiel mit Unfall und Todesfolge oder beabsichtigter Totschlag?
Profis geben sich nicht der Hysterie hin, sondern bewahren kühlen Kopf. Die spannende Lösung des Falls führt zum überraschenden Ende des Stücks.

Stück 2: „Sankt Valentinsnacht“
„Tag der Verliebten“, St. Valentin. Ein Tag voller Leidenschaft und Liebe, sollte man meinen. Nicht aber, wenn die Helden eine lange schon vor sich hinschleichende Ehekrise durchleiden und in der Midlifecrisis stecken. Eine Kleinigkeit lässt alte Wunden aufbrechen.
Dann führt das plötzliche Auftauchen eines geheimnisvollen Fremden zu einem Aufruhr der Gefühle. Einbrecher, Verrückter oder doch der angebliche alte Bekannte? Psychothriller!
Dann folgen Verhör, Beweisaufnahme und Spurensicherung durch den Ehemann. Kriminalistenalltag.
Die verwirrte Frau versucht verzweifelt den vermeintlichen Strohhalm zu ergreifen und verlässt Haus und Szene. Happy oder Tragic End? Das liegt in der Hand des Regisseurs.

Stück 3: „Katz und Maus“
Am Anfang steht eine Massage, am Ende Selbstmord!
Und dazwischen? Ein ausgefeiltes Katz-und-Maus-Spiel. Sensationsreporterin deckt Lug und Trug zwischen Mann, Frau, Schwager, Schwägerin und zwischen Schwestern auf, bemerkt aber dabei nicht, dass sie selbst einer Verwechslung zum Opfer fällt.
Was ist verwerflicher, Betrug oder Verrat? Was kann man vergeben und vergessen?
Dann beginnt das Katz-und-Maus-Spiel zwischen den ungleichen Schwestern. Konfrontationen mit der Vergangenheit. Wie lautet die Entscheidung? Weiterleben wie bisher, das Gewissen verdrängen oder die endgültige Konsequenz ziehen?

Alle drei Stücke sind aus der Feder des ukrainischen Autors Alexander Mardan, Odessa.
(Die Stücke 2 und 3 wurden von mir ins Deutsche übersetzt.)

Mardan hat seit 2003 sieben Theaterstücke geschrieben, die in der Ukraine, in Russland, Bulgarien und Israel auf vielen Bühnen mit Erfolg gespielt werden und auch an Festivals teilgenommen haben.
Die Stücke Mardans spiegeln die großen und kleinen Probleme der Menschen in der aktuellen, vielschichtigen Gesellschaft wider, wobei es keine Rolle spielt, dass die Stücke eigentlich im postsowjetischen Raum spielen, denn sie sind leicht auch auf europäische Verhältnisse übertragbar.
Die Stücke enthalten alle klassischen, psychologischen Elemente einer Handlung, die den Zuschauer in Spannung halten und oft erst spät die wahren Hintergründe des Spiels durchschauen lassen.
Fast alle Stücke sind für kleine Besetzungen (2-4 Personen) geschrieben und erlauben oft minimalen Bühnenaufwand.

Mardan ist Mitorganisator des alljährlichen Theaterfestivals in Odessa.
Er ist als Kurator zum bevorstehenden Theaterfestival „Neue Stücke aus Europa“ in Wiesbaden eingeladen.
Am 10.3.2010 erhielt er den Gogol-Preis der Nationalen Schriftstellerunion der Ukraine für seine Theaterstücke in Russisch.

Interessenten an einer Leseprobe oder weiteren Informationen bitte melden, (bevor es andere tun)!

Samstag, 16. Januar 2010

Einmal werden wir noch wach...


... heissa, dann ist...
Nein, kein Weihnachtstag, (dreimal hinter einander wäre dann doch des Guten zu viel!), sondern wieder einmal Wahltag.

Die Ukrainer sind aufgerufen, ihren Präsidenten zu wählen. Qual der Wahl. Auswahl aus 18 Kandidaten.

Aussichtsreichste Kandidaten, jeweils nach eigener Meinung, sind der Führer der Regionenpartei, der zweifach vorbestrafte und zweifach gewesene Ministerpräsident, Viktor Janukovitsch und die amtierende Ministerpräsidentin, Julia Timoschenko. Die Anderen haben kaum nennenswerte Chancen, der amtierende Präsident Viktor Juschtschenko eingeschlossen. Sie haben zum Teil auch nur Marionettenfunktion.

Wie im Wahlkampf üblich wurde kräftig mit Dreck um sich geworfen und das Blaue vom Himmel herunter versprochen. Die weltweite Krise, die Grippeepidemie und der Gasstreit lieferten dazu genügend Begleitmaterial.

Am 17.1.10 findet die erste Wahltour statt, eine zweite Stichwahl ist nicht ausgeschlossen.
Jalta nimmt auch beim Thema Wahlen eine herausragende Stellung ein: bezogen auf die gesamte Ukraine ist die Wahlbeteiligung fast konkurrenzlos niedrig, und krimweit sogar ganz unten angesiedelt. Müde Genossen? Keine Frage, denn eigentlich wollen die Bürger nicht alle Jahre wählen gehen, sondern einfach in Ruhe sicher und gut abgesichert leben, regiert von ehrlichen und verantwortungsvollen Politikern. Wer wollte das nicht?!

Und wie ist ihre Prognose für den Wahlausgang? Geben Sie Ihren Kommentar ab, (ohne dabei ein politisches Risiko einzugehen)!

Freitag, 8. Januar 2010

Weisse Pracht


Schnee in Jalta, auf Meereshöhe, das ist keine Unmöglichkeit, aber ziemlich selten.

Rechtzeitig zum orthodoxen Weihnachtsfest hat es am 5.Januar anhaltend geschneit. Von den hohen Bergen bis ans Meer zieht sich die weisse Decke. Aber ach, der Pracht ist keine lange Dauer beschert.
Vom Norden her schützt die Kette der über 1000m hohen Berge die Südküste vor grimmigem Festlandsfrost und von Süden wärmt mit plus 10Grad beständig die natürliche Klimaanlage, das Schwarze Meer.

Und das ist gut so. Denn die Stadt, als Institution, ist in keiner Weise auf Schnee vorbereitet. Private Räumpflicht gibt es nicht, (Erbe aus der Sowjetzeit!). Räumdienste, die bei kleinsten Flöckchen schon in den Startlöchern sitzen und entsprechende Gerätschaften gibt es nicht. Das einzige Personal sind die städtischen „Strassenkehrer“, die „Dvorniki“. Sie haben mit ihren handgefertigten Besen, (Goethe würde sich im Grab herumdrehen!), keine Chance gegen die Natur(-katastrophe).

Und so regelt sich alles im Lauf der Zeit auf natürliche Weise: Fußgänger trampeln und Autofahrer walzen den Schnee zuerst fest, der sich dann in so etwas wie Glatteis verwandelt, das sich dann unter Einwirkung der Temperatur in dreckigen Matsch und schließlich in braune Brühe verwandelt. Der marode Zustand der Kanalisation, falls überhaupt vorhanden, sorgt dafür, dass die Überschwemmungen und Pfützen noch lange an die einstige weisse Pracht erinnern.

Fazit: Der Schnee von gestern ist der Matsch von heute.
Schade übrigens für die Kinder, denn die eiligst errichteten Schneemänner zerschmelzen ebenso schnell wieder.
Aber wie sagt man im Wilden Westen so treffend: „Nur kein Winter ist ein guter Winter“.