Samstag, 28. November 2009

Warum einfach?



Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Ein Motto, das sich hier durch viele Bereiche des täglichen Lebens zieht.

Welche laufenden Ausgaben hat ein Wohnungsbesitzer in Deutschland? Elektrische Energie, Gas, Zentralheizung, Wasser, kommunale Abgaben (z.B. Müll), Telefon, Fernsehen. Da kommt einiges zusammen.
Und jetzt stellen Sie sich vor, dass es für jede Abgabe ein Quittungsheftchen gibt, mit dem Sie zu festgelegten Terminen auf einer Bank, Sparkasse oder der Post erscheinen und bezahlen müssen!
„Welch ein Wahnsinn“, werden sicher nicht wenige ausrufen.
Wahnsinn, aber Praxis, überall im postsowjetischen Raum. Lange Warteschlangen und ein nicht zu beziffernder volkswirtschaftlicher Schaden durch verlorene Zeit kümmern hier niemand von den Verantwortlichen. Und daß auch der Postsowjetmensch das Warten noch im Blut hat, ist überall zu sehen.
Erst seit Anfang diesen Jahres haben zwei, drei Banken den Anfang gemacht und bieten für ihre Kunden Abbuchungsverfahren als Daueraufträge an. Haken an der Sache ist aber der, dass außer den Gebühren für Fernsehen und kommunale Abgaben/Müll alle anderen verbrauchsabhängig sind, also praktisch nicht mit einem festen Betrag bezahlt werden können! Lösung dafür wäre einzig die Einführung eines Systems, (wie in Deutschland), mit Abschlagszahlungen und einer jährlichen Generalabrechnung. Aber damit sind die Dienstleister organisatorisch und mental offenbar überfordert, wobei eine gehörige Portion Misstrauen gegenüber den Abnehmern sicher auch eine Rolle spielt.
Also bleiben auch weiterhin die Warteschlangen ein gewöhnliches Bild im Alltag. Das Positive daran ist, dass man wenigstens immer jemanden zum Plaudern vor und hinter sich hat.

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